Worum es geht
Lenkerumbau ist immer ein riesen Gemache. Ausreichende Seilzuglängen, Lenkereinschlag, siebenhändiges Montieren allein, Löcher für die Armaturen bohren, so daß alles perfekt ausgerichtet ist u.v.m.. So war es auch hier. Das K-MaxX Fatty32 Alu Lenkerkit mit neuen Klemmböcken war nicht ganz einfach zu montieren, hat aber dann gepasst. Es ist hübsch, die Details stehen unten.
Details der Montage
Grundsätzlich passt alles direkt an die MT, wenn man erstmal den Serienlenker runter hat. Die Schrauben der Klemmböcke sind leider mind. 1cm zu lang, und die unten rausstehenden Gewinde reiben beim Lenken an den eng gelegten Leitungen unter der Gabelbrücke. Da muß man Gummikappen drüberschieben oder am besten die Schrauben kürzen. Serienmäßig verbaut Yamaha runde Hutmuttern, die somit mangels scharfer Kanten und weniger Länge keinen Schaden beim Lenken an den Leitungen anrichten. Update: K-MaxX hat mir hier sofort entsprechenden Ersatz angeboten und auch zugesandt. Die neuen Klemmbockschrauben passen millimetergenau. Super Service, super Erreichbarkeit und Unterstützung, vielen Dank dafür!
Der Lenker ist deutlich breiter als Serie, und insbes. die Bremsleitungslänge wird dabei voll ausgenutzt. Man tut gut daran, sämtliche Armaturen weiter auf den Lenker aufzuschieben, als dies bei der Serienmontage der Fall ist. 1,5cm – 2cm sind machbar, ohne dass der Lenker aussen herausragt.
Die Lenkerform verträgt sich gut mit der MT. Man hat für alles mehr Platz beim Einlenken an die Anschläge. Da der Lenker niedriger als der Serienlenker ist, und die Lenkerklemmung anders als die Serienmäßige nicht nach hinten geneigt ist, empfiehlt es sich, den Lenker tendentiell eher nach hinten zu drehen, als ihn nach vorne zu neigen. Das kommt auch der knappen Bremsleitungslänge zugute.
Die Zugänglichkeit zum Zündschlüssel leidet etwas, weil der dicke Kabelstrang zum Anzeigeinstrument nun vor der Lenkerklemmung verlegt ist, damit der Stecker spannungsfrei eingesteckt werden kann. Der Kabelstrang behindert aber das gerade Einführen des Zündschlüssels. Es geht, aber nervt etwas. Bei den sehr engen Platzverhältnissen der MT-07 im Lenkerbereich ist die Anzeigenhalterung von K-MaxX dennoch sehr geschickt gemacht. Man hat da wenige Freiheitsgrade.
Leider fällt die bisherige Montagemöglichkeit für die Bordnetzsteckdose am Lenker und die eigentlich recht brauchbare RAM Kugel fürs Navi weg. Beides muß ich umverlegen.
Das Set hat ein TÜV Gutachten, leider keine ABE. Eine Eintragung beim TÜV ist also unumgänglich.
Und warum das Ganze?
Typischerweise sind Budget-Serienmotorräder mit billigen Stahllenkern ausgestattet. Der Umbau auf einen Oversize Alulenker wertet das Fahrzeug in jeder Hinsicht auf. Die größere Lenkerbreite kommt zudem der Sicht in den etwas zu schmal positionierten Rückspiegeln zugute. Der breitere Lenker bietet mehr Platz für eventuelle Anbauten, ohne daß es eng wird. Ein Vorteil ist die nun mögliche Navimontageposition am Tank. Die veränderte Ergonomie muß man für sich selbst beurteilen, denn das ist Geschmackssache. Der serienmäßige schmale und angenehm hohe Lenker der MT ist nicht schlecht zu fahren und passt zum Fahrzeug. Eine irgendwie zwingende Argumentation für diesen Umbau gibt es selbstverständlich nicht. Man liest manchmal von erheblich besserem Kontrollgefühl, was ich eher marginal empfinde. Natürlich hat man mit dem schmäleren Lenker notgedrungen weniger „Lenkweg“ an den Armen für den gleichen Einlenkwinkel des Vorderrades, bedingt durch den kürzeren Hebel. Dafür ist die Handposition ergonomisch günstiger. Der breitere Lenker bringt vielleicht Supermoto-Erinnerungen beim Fahren, ist dafür weniger entspannt. Für mich passt es insofern gut, als ich ganz gerne mehr nach vorn gebeugt fahre, also gar nicht extrem aufrecht sitzen will. Bei der MT-07 würde man sich aber in diesem Zusammenhang tatsächlich die Fußrasten einige Zentimeter weiter hinten wünschen.