Mein geschätztes Strida LT Faltrad, welches ich meist nur für die Kurzstrecken beim Bahnhofspendeln verwende, offenbart ein sehr lästiges Problem. Zum zweiten Mal muß ich nun den kaum verschlissenen Hinterreifen wechseln.
Das Problem ist die Form der (Verbund-)felge. Um den Reifen initial sauber auf seinen Sitz zu bringen, braucht man trotz Verwendung von Montagepaste kurzzeitig einen extrem hohen Druck. Faellt der Druck nach dem Montieren (bzw. waehrend Betriebs- oder Lagerdauer) zu weit ab, so rutscht der Reifen wieder vom korrekten Sitz ins Felgenbett ab. Dabei scheint die Reifenflanke beschädigt zu werden, insbes. wenn man so auch noch fährt. Es dürfte schwierig sein, den Reifen unterwegs ohne Kompressor wieder in einen sauberen Sitz zu bekommen. Man hat letztlich zwei Möglichkeiten: bei regelmäßigem Betrieb des Fahrrades hält man den Reifen immer nahe am Maximaldruck, um den korrekten Sitz auf der Felge zu garantieren. Lagert man das Fahrrad, so läßt man die Luft komplett ab, um eine Beschädigung einer falsch liegenden Reifenflanke an der Felgeninnenkante zu verhindern. Vor Inbetriebnahme muß der Reifen dann aber wieder kurz überblasen werden, um in den Sitz zu springen. Keinesfalls sollte man das Rad benutzen, wenn der Reifen nicht sauber sitzt, denn das beschädigt die Flanke reproduzierbar.
Ob dieses Problem nur in Verbindung mit bestimmten Reifentypen auftritt, oder die Felge generell bei allen Reifen ungünstig geformt ist, kann ich momentan noch nicht sagen. Unklar ist auch, ob dies ein spezielles Problem am mehr belasteten Hinterrad ist. Vorne ist bisher nichts dergleichen passiert.
Problem trat sowohl mit dem Serienreifen (vermutlich ein Schwalbe Typ mit Strida Label) als auch mit einem Marathon Racer auf. Ich werde als nächstes einen Reifen eines anderen Herstellers verwenden. Evtl. hält sich dieser dann bereits bei geringerem Luftdruck in seinem Sitz.
Update 11/2013: Nachdem das Strida inzwischen ohne Not 3 Hinterreifen durch Karkassenrisse verschlissen hat, habe ich mir sehr billige Kenda Reifen vom Typ K935 in Größe 47-305 besorgt. Unter Verwendung von Fett war die Montage einfacher als bei den bisherigen nahezu unmontierbaren Reifen. Man bleibt bei der Erstbefüllung mit Luft im zulässigen Bereich für diesen Reifen. Läßt man nach der Erstmontage Druck ab, so bleibt der Kenda Reifen in seinem Sitz. Möglicherweise sind die Strida Verbundfelgen einfach nicht kompatibel zu den vorher aufgezogenen teuren Schwalbe Reifen, oder aber die Karkasse dieser leichten Reifen ist nicht belastbar genug.
Ich bin gespannt, ob es mit dem billigen Kenda Reifen zu weiteren frühzeitigen Karkassenrissen kommt.