Im Sommer 2012 hatte ich die Gelegenheit dazu, eine KTM Freeride-E 2 Stunden lang auf einer Teststrecke in Munderfing zu fahren. Im Blog ist ein Bericht dazu.
Während ich beim 2012er Event auf trockener Strecke zügige Runden auf der beschwingten kleinen MX Strecke fuhr, und dabei im Nu zwei Akkus zu je 45 Minuten Fahrzeit verblasen hatte, habe ich diesmal überwiegend die kurze Trial/Endurosektion in Arbeit genommen, um das Fahrzeug und mich ein wenig zu schinden. Das ist gelungen, ich war nach dem Wiederholten Überfahren von Traktorreifen und Baumstämmen phasenweise erschöpft und hatte Probleme mit der Motorik. Mehrmals bin ich heute gelegen und hatte teilweise Mühe, die 100kg Freeride wieder aufzurichten. Der dank der Akkulage hohe Schwerpunkt war mir beim letzten Test nicht in dem Ausmass bewusst geworden. Gut, da war ich auch so gut wie nie gelegen.
Alle Freerides haben die Schinderei im Schlamm samt heftigem Abkärchern problemlos durchgestanden. Ich dagegen habe es in 3h Testzeit nicht ganz geschafft, 2 Akkuladungen zu verbrauchen, weil mich das Üben der schwierigeren Abschnitte ziemlich angestrengt hat. Die hervorragende Dosierbarkeit des Elektromotors hat gerade bei den schlammigen Bedingungen viel gebracht. Man konnte doch immer recht zügig fahren ohne die Kontrolle bei eventuellen Rutschern u.dgl. zu verlieren.
Das Fahrwerk der Freeride kam mir heute angenehmer und besser abgestimmt vor als beim ersten Test damals. Dafür gabs ein Problem mit der Hinterbremse, die alle paar Runden weich wurde und entlüftet werden musste: ein Problem, das bekannt war, und welches man für die Kundenfahrzeuge abstellen wird.
Hier ist einer der Testfahrer im Video, um sich mal einen Eindruck zu verschaffen, wie so ein Gerät in Fahrt wirkt: http://youtu.be/2sSyveqSLCc (falls das wem zu fad ist: so sieht es aus, wenn ein richtig guter Fahrer damit unterwegs ist).
Nach dem Event stieg ich auf meine WR250R um, und trat verschwitzt und erschöpft den Heimweg an. Nach der Schlammschinderei mit der Freeride war das Fahren der „Krachbüchse“ WR auf trockenen Strassen im direkten Vergleich sehr angenehm, auch wenn das jetzt etwas unfair ist.
So lang KTM dieses sehr preisgünstige Angebot mit 40 Eur für 3h Training anbietet, brauche ich mir keine Elektroenduro anzuschaffen. Allerdings bietet die flache kleine Strecke in Munderfing natürlich nicht den Reiz einer echten Endurostrecke. Man kann hier gut technisch trainieren, aber der eigentliche Reiz des Endurofahrens in unübersichtlichem schwierigen Gelände fehlt.