Seit langem nutze ich openandromaps OSM basierte Karten mit der Oruxmaps App auf dem Smartphone. Mein früheres Outdoor-Smartphone Sony Xperia Active war immer am Lenker dabei. Das aktuelle große Huawei G8 nehme ich nur als Tracker mit Voicecoach in der Tasche mit, weil es am Lenker in der riesigen Box zu umständlich und unpraktisch ist, zudem die Bedienbarkeit in der Box mit der Folie ganz übel ist. Somit entfällt meistens die Option der Kartensicht.
Echte Outdoornavis sind robust, funktionieren bei jedem Wetter und in jeder Situation zuverlässig, sind dank resistiven Touchscreens auch bei Regen bedienbar und sind bei Sonne, Nacht oder Schatten ablesbar. Selbst mein uraltes Garmin Oregon 400t der ersten Generation kann das nach wie vor besser als jedes Smartphone.
Andererseits interessieren mich auch die aktuellen spezialisierten Fahrradnavis, welche nun wieder zu viel Geld kosten, um auf Verdacht mal eines zu besorgen. Auf die detaillierten OSM Karten am Smartphone will ich nicht mehr verzichten, Autorouting will ich aber auch unbedingt haben. So viel Technik und Komfort muß sein. Was tun, fragt man sich. Die Lösung wußte ein Google Firstpage Hit, nämlich gpsradler.de (Tip!). Velomap lässt sich problemlos via Garmin Basecamp auf dem alten Oregon installieren, und somit habe ich alle Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zudem löse ich das leidige Problem, daß mit dem Garmin City Navigator bei längeren Autoroutingstrecken früher oder später eine Autobahn o.dgl. dabei ist. Das serienmäßige Fahrradrouting des alten Oregon auf den City Navigator Karten war ohnehin unbrauchbar.
Das Bild zeigt einen Screenshot der Velomap Alps wenn man auch die Recreational Map of Europe zusätzlich aktiv schaltet. Das Shading verringert allerdings den Kontrast und erschwert die Sichtbarkeit kleiner Wege, dafür werden Steigungen besser erkennbar.
Velomap wertet mir das alte robuste Oregon um Faktoren auf. Das Oregon hat jetzt wieder seinen Sinn am Fahrrad, die Smartphones können in der Tasche bleiben. Die ersten Routenberechnungen sind vielversprechend. Mit dem neuen Setup werde ich sicherlich die eine oder andere Erfahrung unterwegs hier posten.
Ich hab ja u.a. ein Oregon 450 und nutze ja schon immer OSM-Material. Der Einfachheit schiebe ich die Kartendateien je Land direkt auf die Speicherkarte und drücke die nicht erst durch Basecamp.
Ok, ich nutze jetzt nicht spezielle Radkarten, sondern die Karten von Raumbezug, da ich mit dem Ding halt in der Pampa rumlaufen und es nur seltenst für die Fahrradnavigation nutze. Aber die Raumbezugkarten sind ebenfalls navigierbar und verstehen unterschiedliche Fahrzeuge. Selbst auf dem Zumo gehen die so mittelgut.
Für meine Gegend ist die Alps Karte ideal, die es bei openandromaps und auch bei velomap gibt. Die deckt alles ab, was bei mir vorkommt. Die Routenberechnung mit velomap ist abhängig von den Einstellungen extrem unterschiedlich. Wie er mit den jeweiligen Einstellungen genau routet, muß ich mir ansehen. Vernünftig scheint zunächst die Einstellung „Auto/Motorrad“, welche akzeptabel kurze Routen erreicht. Bei „Fahrrad“ kann sich die Streckenlänge verdoppeln. Möglicherweise routet er da strikt ausgezeichnete Radrouten, selbst wenn dies große Umwege bringt.
Generell kann ich mit meinem alten Oregon nur Punkte mit einer Luftlinienentfernung deutlich unter 100km anrouten, sonst gibt es „Routingfehler“. Hier muß man ggfs. in Teilstücken routen.
Ich hatte mal Mountainbike-Karten auf Openstreetmap-Basis in meinem Garmin. Da wurde die Wertigkeit der Straßen geändert, statt 1=Autobahne war dort 1=Radweg, was zur Folge hatte, dass Routing in der Auto-Einstellung Radwege bevorzugte und umgekehrt, in der Fahrrad-Einstellung auch mal die Dosenbahn benutzt wurde.