Die Kategorie dieses Kaufs ist „Sich zu Weihnachten etwas Gutes tun“. Meine praktische Garmin Venu SQ Fitnessuhr funktioniert nach wie vor einwandfrei und würde alles leisten, was ich im Alltag und beim Sport brauche. Die neue Pixel Watch 3 hat halt bedeutend mehr Coolness und ist in der aktuellen Version 3 zudem in der exakt zum Smartphone passenden und sehr angenehmen Farbe „hazel“ verfügbar. Ich hatte bereits seit längerem hin und her überlegt, bis ich mich dann zu diesem Kauf durchringen konnte.


Der Kaufpreis der Uhr war inzwischen immerhin erheblich gesunken, also das Warten hat sich gelohnt. Daß ich mir dieses hübsche Stück gegönnt habe, bedeutet einen vorläufigen Umstieg vom jahrelang genutzten Garmin Connect Portal auf die Fitbit App, die noch dazu in Teilen kostenpflichtig werden wird (schluck). Ob ich die Premium Version dann weiter führe, wird sich erst zeigen anhand des Funktionsumfanges und der zusätzlich verfügbaren Funktionen, also speziell Entspannungsübungen, Stressminderung und solche schönen Sachen.
Ladeintervall
Leider trete ich mir im Vergleich zur Garmin Venu SQ kürzere Ladeintervalle ein. Die Venu SQ betreibe ich im „Sparmodus“ bei eingeschränkter Aufzeichnung ohne Blutsauerstoffsättigungsmessung bis zu 6 Tage durchgehend ohne Nachladen. Aktiviert man bei Garmin die Blutsauerstoffmessung, so verbleiben 3 Tage Ladeintervall. Die Pixel Watch hat im bei mir zur Venu SQ vergleichbaren Sparmodus (Display aus) angeblich ca. 2 Tage Ladeintervall.
Update Ladeintervall
[10. Januar 2025] In der Tat komme ich bei meiner derzeitigen Betriebsart locker zwei Nächte, in Stunden mindestens 52h ohne Laden aus und habe dann immer noch mehr als 20% in der Batterie. Dazu muss ich sagen, daß ich aktuell kaum Aktivitäten mit eingeschaltetem GPS habe, und ich die Smartwatch nicht für Benachrichtigungen usw. nutze. Dafür tut es das Smartphone und das Tablet. Darüberhinaus will ich keine weiteren Stressoren und auch keine weiteren Apps auf der Smartwatch. Die Pixel Watch bleibt still und dient mir ausschliesslich dem Zweck der Körperdatenauswertung. Das Display hat bei mir nur eine 10 sec Anzeigedauer, aktiviert sich bei Armdrehung oder Antippen und ist ansonsten dunkel.

Besondere Funktionen
Zwar besteht bei mir kein Interesse an der Sportart „Laufen“ oder „Joggen“ (im Gegensatz zu „Gehen“), aber dafür interessieren mich aktuell die feinsinnigeren Auswertungen, also Wohlbefinden, Belastungsfaktoren, Stress, Entspannung. Hier möchte ich Erfahrungen mit der für mich total neuen Fitbit Welt, mit 7Mind, mit der EKG App, mit Körperreaktionen, Achtsamkeitstagen und anderen Features sammeln, solange ich die Premium-App kostenfrei nutzen kann (ein halbes Jahr ist inkludiert). Bei Garmin gab es dazu bisher den Stresswert, berechnet aus der Herzfrequenzvariabilität, und der hatte durchaus eine Aussagekraft und Indikatorfunktion in meinem Alltag. Die Pixel Watch verfügt zusätzlich über eine Schweißmessung, und ich bin schon sehr gespannt, was ich hier für Vorschläge erhalten werde.
Herzfrequenz-Sender
Die Garmin Venu SQ kann als ANT+ Herzfrequenzsensor dienen, und das funktioniert perfekt mit Garmin Radnavis, mit Zwift, mit Rouvy (Tacx ANT+ Antenne) und sicher einer Menge anderer ANT+ fähiger Tools. Mit der Pixel Watch hat man diese Funktion leider nicht ganz so einfach: Diese bietet nur Bluetooth-Konnektivität mit einem eigenen Protokoll für eine Übertragung der Herzfrequenz an. Mit meinen Garmin Navis (Edge 130 und Explore) wird das nix. Zur großen Freude schien es mit dem kleinen Sigma Rox 4.0 zu gehen! Die Uhr liess sich koppeln und übertrug die Herzfrequenz für eine ganze Radtour an den Sigma. Leider blieb es beim einmaligen Erlebnis. Weitere Versuche diesbezüglich scheiterten auf unterschiedliche Weise, auch bei erneuter frischer Koppelung.
Für Zwift und Rouvy muss ich am Rechner Bluetooth aktivieren, um die Verfügbarkeit der Herzfrequenz per Pixel Watch zu testen. Mit Zwift klappte es dann in der Tat erfreulicherweise wie oben beim Rox 4.0 auf Anhieb. Ich hatte beim Erstversuch den Puls von der Pixel Watch 3 am Zwift-Screen, konnte diesen Erfolg leider dann bei weiteren Versuchen nicht mehr reproduzieren. Mit Rouvy habe ich es bisher nicht hingekriegt, es timed aus.
Ähnlich verhält es sich beim Bosch E-Bike Smart System mit Kiox 500 Display. Die Pixel Watch 3 lässt sich zwar per BT koppeln und wird erkannt als Herzfrequenzsensor. Nur leider wird dann keine Herzfrequenz angezeigt. Das ist schade. Hier ein Link dazu, allerdings noch zur Pixel Watch 2: https://help.bosch-ebike.com/de/help-center/ebw-kiox-fitness/asset-asf-00120
Für Outdoor-Fahrradtouren mit Pulsaufzeichnung würde das bedeuten, daß man mit der per ANT+ zuverlässig sendenden Garmin Uhr (ggfs. zusätzlich) fährt. Die Pixel Watch taugt dafür nicht. Das Anlegen eines Brustgurtes ist mir zu aufwendig. Und ganz allgemein in dem Zusammenhang: nach einigen Jahren mit solchem Sensorgefuddel empfehle ich immer, wenn möglich die Finger von Bluetooth zu lassen. Hat man die Wahl, per ANT+ zu koppeln, dann ist das die zuverlässige Variante. Bluetooth ist ein überfrachteter überkomplizierter Protokollstack, und das merkt man oft deutlich an der mangelhaften Usability und der hohen Fehleranfälligkeit im Alltag: Es kann alles, aber nix funzt richtig.
Schlafaufzeichnung
Nach wenigen Nächten mit der neuen Smartwatch wird bereits klar, dass die Schlafaufzeichnung detailreicher ist als mit der Venu SQ. In erster Linie betrifft das die zahlreichen Wachphasen während des Schlafes, welche bei der Venu nicht erkannt wurden. Andererseits werden nun offenbar Teile der Nacht bei der Auswertung vergessen, scheint es. Die Einschlafzeit wird zuweilen viel zu spät ermittelt. Die Venu zeigte also in der Regel zu viel Schlaf, weil sie viele Wachphasen nicht sah. Die Fitbit App zeigt hingegen offenbar zu wenig, weil die Einschlafzeit nicht immer korrekt erkannt wird.
Aktivitäten
Die Abwicklung von Outdooraktivitäten mit GPS ist sinnig gelöst und funktioniert gut. Beenden von Aktivitäten erreicht man durch Swipe nach rechts und Betätigung des roten X Buttons. Das ist hinreichend sicher gegen unabsichtliches Beenden. Es gibt zudem Erinnerungen an das Beenden bei Inaktivität. Besonders angenehm ist der schnelle Satfix der Smartwatch, wenn man rausgeht und möglichst zeitnah eine Aktivität beginnen möchte. Das geht rapido!
Ersteinrichtung
Was lässt sich beim Ersteinstieg noch berichten? Es gibt ja viele detaillierte und aussagefähige Berichte im Web, und daher belasse ich es bei folgenden Bemerkungen:
Uhrband
Vor der Erstinstallation des Armbandes war ich durch einen guten Test im Web etwas gewarnt worden. Dies ist in der Tat ein mir bisher unbekannter neuer Mechanismus, der sich auch nicht so leicht intuitiv erschliesst. Bei der Ersteinrichtung wird man am Smartphone mittels Bildern genau instruiert. Die Befestigung zeigt sich als sehr praktische Lösung. Da die Uhr mit extra beiliegenden Uhrbändern geliefert wird, ist die Selbstmontage unausweichlich. Den Bandverschluß zum Abnehmen der Uhr finde ich übrigens ebenfalls sehr schön gestaltet. Das ist echt edel und angenehm. Bei mir reichte die kürzere Version des Bandes so gerade aus. Somit habe ich nur einen sehr kurzen Überstand, was den Tragekomfort verbessert.
Probleme
Die Einrichtung der Smartwatch mit dem Pixel 9 Pro Smartphone war unproblematisch. Einige Schritte dauerten recht lang, und der Initialisierungsdialog auf der Uhr wurde durch einen app-bedingten Installationsvorschlag unterbrochen, was mir zunächst nicht aufgefallen war, was sich aber im Nachhinein problemlos sauber beenden liess, und damit funktionierte dann auch alles.
Apps
Am Smartphone installierte ich für die neue Uhr die Fitbit App, die Google Fit App, sowie die Google Watch App. Auf der Uhr installierte ich die Fitbit EKG App.


Zifferblätter und Kacheln
Es macht viel Freude, sich ein passendes „Zifferblatt“ (watch face) zu konfigurieren. Auf dem schwarzen OLED Display sieht das echt super aus. Die standardmässig verfügbaren Zifferblätter lassen sich farblich und betreffend der Datenfelder individuell anpassen. Darüberhinaus kann man auch die beim Querstreichen anzuzeigenden Funktionen („Kacheln“) konfigurieren, und da gibt es natürlich eine große Auswahl: Google Maps, Körperreaktionen, Schlaf, sportliche Aktivitäten, Komoot, Voice Recorder, Timer, Wetter u.v.m..
Mein Fazit
Für den praktischen Einsatz beim Sport und in meinem Fall konkret Radfahren ist die Garmin Venu SQ das bessere wearable device. Erstens hat man den problemlos funktionierenden ANT+ Herzfrequenzsender, zweitens verfügt das angebundene Garmin Connect Portal über eine umfangreiche Sportdatensammlung, insbesondere auch die Materialverwaltung, welche beispielsweise pro Fahrrad die Kilometer zählt. In punkto Sporteinsatz sehe ich Garmin rein funktional als das sinnvollere Gerät. Die Pixel Watch 3 ist hingegen die coolere Smartwatch, also Design, Display und Armband sind wunderbar, und alles was in Richtung „Wohlbefinden“ geht, finde ich hier besser repräsentiert. Fitbit Premium ist angebunden an beispielsweise 7mind oder Calm. Im Fitbit Achtsamkeits-Coaching werden Meditationen dieser Apps angeboten. Die Pixel Watch ist eine sehr schöne repräsentative Smartwatch mit angenehmer Befindlichkeitsauswertung, mit einigen medizinisch relevanten Features wie EKG oder Notfallerkennung, jedoch ohne totales Datarecording in Bezug auf sportliche Leistungen und Trainingsaufzeichnung. Fehlende Anteile bei der Schlafaufzeichnung und vor allem die mangelhafte BT Herzfrequenz-Sender-Funktion stören mich. Unbesehen bleiben typische Smartwatch-Features wie Nachrichten, Mail, Telefon. Hier hat die Pixel Watch sehr viel zu bieten, aber ich nutze nichts davon. Es reicht das Störpotential des Smartphones im Alltag. Das muss nicht noch am Handgelenk verstärkt werden. Wobei es schon irgendwie sehr cool ist, Anrufe allein mittels der (ans Smartphone gekoppelten) Smartwatch freisprechend abzuhandeln. Als Technikfreund kann man das nicht ganz „von der Hand weisen“. Das geht echt gut.
Und damit wünsche ich allen ein wunderbares, ruhiges und stressfreies Weihnachten 2024.




























































































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