Über unsere 2020er Yamaha MT125 gabs hier im Blog bereits das eine oder andere zu lesen. Häufige Erwähnung fand die auffällig starke Längung der serienmässigen Sekundärantriebskette, die leider sehr dünn ist. Einige – aber nicht alle – der aktuell produzierten namhaften Marken-125er verwenden diesen dünnen Kettentyp. Zuweilen kommt man mit dem ständigen Nachjustieren fast nicht nach, trotz moderater Betriebsweise des Fahrzeugs. Das nervt ziemlich. Dann hängt die Kette dermassen durch, daß man jederzeit Abspringer befürchten muß.
Ein weiterer Effekt bei der MT125 war das von Anbeginn an eigenwillig wimmernde motorische Nebengeräusch, mal stärker, mal schwächer. In Verbindung mit dem ohnehin schwachen aber dafür lauten 4-Takter war das der eher unerfreuliche Teil an diesem generell schön gemachten, soliden, sparsamen und hochwertigen Fahrzeug.
Nun, das hat sich geändert. Beim diesjährigen Service haben wir in der Werkstatt ein neues und hochwertiges DID Kettenkit verbauen lassen (am Beitragsfoto zu sehen). Das hatte erstaunliche Folgen: ich kann nun problemlos im 6.Gang über 100km/h hinausbeschleunigen. Das war vorher nicht möglich. Dazu war der vierte und fünfte Gang mit Maximaldrehzahl nötig gewesen. Die mit Anlauf erzielbare Endgeschwindigkeit (lt. Anzeige) ist nun erheblich höher als vorher und entspricht auch diversen Vergleichsvideos im Web. Und das wimmernde Nebengeräusch beim Motorlauf ist praktisch weg, jedenfalls nicht mehr ernsthaft wahrnehmbar. Technisch kann ich es mir nicht erklären. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß es mit der neuen Kette zu tun hat, denn abgesehen davon waren beim Service keine besonderen Arbeiten angefallen.
Insofern auch hier mal wieder der Tipp bzw. die Vermutung, daß es eine gute Idee sein kann, eine billige Erstausrüster-Kette frühzeitig zu tauschen, jedenfalls sobald nennenswerter Verschleiß deutlich wird. Das lohnt sich. Sicherlich mag es Ausnahmen und bessere Erstausrüsterqualität geben, aber wenn man schon sieht, daß das Zeug nicht viel taugt, dann weg damit.